UP TO 1970 |
|
||||
---|---|---|---|---|
Dragon Jazz 05/2014 |
||||
Jazzmagazine Jazzman Avril 2014 | ||||
culture jazz 4 mars 2014 | ||||
1970. Cette même année, la rock-music et ses dérivés ont électrisé l’Île de Wight peu après la "rupture" des Beatles. Parmi les Hits du moment : Sly & The Family Stone ou The Jackson 5. À l’automne disparaissaient Jimi Hendrix puis Janis Joplin... Ouverture chaotique d’une décennie restée légendaire sur le plan artistique. Serge Adam revient sur cette année avec le support de l’époque (30 cm vinyle) et les moyens d’un aujourd’hui devenu numérique (son, vidéo). En quatre longues plages, il revisite les modes de jeu des groupes des seventies naissantes et, inévitablement, de "l’electric band" de Miles Davis. Moderne nostalgie et parti-pris réussi capté en live ! Thierry Giard |
||||
BO + Baden Online/Kultur 04/2012 | ||||
Das Abenteuer der kreativen Kraft 16. April 2012 Straßburg. Musikalische Verbeugungen und klassische Hommagen haben derzeit Hochkonjunktur. Jazzmusiker fast jeder Couleur verbeugen sich vor großen Vorbildern und Wegbereitern unterschiedlichster Strömungen. Das aktuelle Projekt des Pariser Trompeters Serge Adam macht da auf den ersten Blick keine Ausnahme. »Up to 1970 Miles« verweist klar auf die elektrische Periode von Miles Davis zwischen 1970 und 1975. Adam und seinen Mitstreiter belassen es dann aber bei einer atmosphärischen Reminiszenz. Der aufregend elektrifizierte, von Funk und Rockelementen durchzogene Jazz des amerikanischen Trompeters wird mit den Mitteln der Gegenwart aktualisiert und fortgeschrieben. »Up to 1970 Miles« ist cool und lässig, akademisch vertrackt, kokettiert mit dem synthetischen Beat der Maschine, der Verfremdung von Piano und Trompete. Serge Adam (Trompete), Benôit Delbecq (Piano/Elektronik), Pierre de Bethmann (Fender Rhodes Piano), Benjamin Henocq (Schlagzeug), Christelle Sére (Gitarre), Bobby Jocky (Bass) und Romuald Tula (Elektronik/Samples) gehen einen ähnlichen Weg wie der Norweger Nils Petter Molvaer, der, ebenfalls in die improvisierte Musik verstrickt, mit »Trip Hop« und »Acid Jazz« experimentiert. Forschendes Kollektiv - Anzeige - Das Straßburger Konzert lässt sich dabei nicht vereinnahmen. Der eben noch pulsierende Lauf wird mit einer immer wieder erkennbaren Lust zerstört, der in Fragmente zerlegten Klangrede eines musikalisch forschenden Kollektivs geopfert. »Up to 1970 Miles« bewahrt sich bis zu der sanft dahingleitenden Zugabe einen sperrigen Charakter, in dem längst nicht nur die im Zentrum agierende Trompete von Serge Adam eine temporäre, auf den Moment fixierte Leuchtkraft entwickelt. Die Musik wird dabei sogar um eine visuelle Ebene erweitert, die sich klar als Teil des Konzeptes zu erkennen gibt. Eric Vernhes steht als achtes Bandmitglied mit auf der Bühne, die von ihm erzeugen Bilder kommentieren und spiegeln das musikalische Geschehen. Er streut optisch verfremdete Livebilder ein, überführt sie in immer kleiner werdenden Modulen auf eine ornamentale Ebene, experimentiert mit grafischen Mustern und organisch wimmelnden Strichcodes. Auch hier ist die Suche nach einer wie die Musik immer wieder neu entstehenden Kunstform, die keinen über das Konzert hinausgehenden Anspruch entwickelt, zu erkennen. Die Kompositionsfragmente von Serge Adam, die atmosphärische Verbeugung vor Miles Davis, die im Computer gespeicherten Bildprogramme bilden die Grundlagen eines immer wieder aus dem Moment heraus entstehenden Prozesses. Das Abenteuer liegt in der kreativen Kraft, die »Up To 1970 Miles« bei jedem Auftritt neu entwickeln und entfalten muss. Jürgen Haberer |